Die Sünde (The Sin), nach 1905

Franz von Stuck :: Die Sünde, nach 1905. Pastell auf Karton im Originalrahmen nach Entwurf von Franz v. Stuck (co-founder of the Munich Secession) © Museum Villa Stuck
Franz von Stuck :: Die Sünde, nach 1905. Pastell auf Karton im Originalrahmen nach Entwurf von Franz v. Stuck (co-founder of the Munich Secession) © Museum Villa Stuck

Heute sind insgesamt 13 Ausführungen dieses Werkes bekannt. Eine Version davon, bisher noch unbekannt, bereichert seit kurzem als Dauerleihgabe die Sammlung der Villa Stuck. | Today a total of 13 versions of this work are known. A version of it, as yet unknown, has recently been added to the Villa Stuck collection as a permanent loan.

Der Münchner Künstler Franz von Stuck (1863 – 1928) entwickelte schon früh ein eigenes Rahmenkonzept für seine Werke, das er immer unterschiedlich, je nach Intention, variierte. Bild und Rahmen, Malerei und Kunsthandwerk betrachtete er als ästhetische Einheit, als gleichberechtigte Teile eines Gesamtkunstwerkes.
Meist entwarf der Mitbegründer der Münchner Secession flache Plattenrahmen in unterschiedlichen Ausführungen: z.B. mit vergoldeten, handgeschnitzten Schmuckstäben, vergoldeten Wellenleisten, flachen Ornamenten oder mit aufgemalten, architektonischen Formen. Stuck ließ die Rahmen nach seinen Entwürfen von Kunstschreiner*innen und Rahmenmacher*innen ausführen. Viele von ihnen wurden neben Hans Irlbacher von der Kunst- Rahmen- & Malbrettertischlerei Georg Oberndorfer in München angefertigt.
Für eines seiner berühmtesten Werke, Die Sünde (1893), entwarf er einen vergoldeten Ädikularahmen nach dem Vorbild dorischer Portale. Die plastischen Elemente des Tempelrahmens wie Säulen und Sockel wurden direkt auf die Grundplatte aufgebaut. Während der ersten Ausstellung der Münchner Secession 1893 lösten Bild und Rahmen einen Skandal aus, die Menschen strömten damals scharenweise in die Pinakothek. Franz von Stuck wurde als Star der neuen Künstlergruppe gefeiert, Die Sünde avancierte zum Kultbild des Fin de siècle.
Heute sind insgesamt 13 Ausführungen dieses Werkes bekannt. Eine Version davon, bisher noch unbekannt, bereichert seit kurzem als Dauerleihgabe die Sammlung der VILLA STUCK. Das Pastell auf Karton (nach 1905) ist in einem zweidimensionalen Originalrahmen der Tischlerei Georg Oberndorfer eingefasst: natürlich nach einem Entwurf des Künstlers selbst. Bemalung und Konstruktion verweisen auf einen antiken Dreiecksgiebel. Franz von Stuck gab seinen Werken ein Zuhause, baute ihnen Tempel.

Text source W-M-R blog

Die Sünde (The Sin), 1893 · 1906

the sin, detail
Franz von Stuck :: Die Sünde, vor 1906, Öl auf Leinwand im Originalrahmen. © Museum Villa Stuck, Schenkung Ziersch
Franz von Stuck :: Die Sünde, vor 1906, Öl auf Leinwand im Originalrahmen. © Museum Villa Stuck, Schenkung Ziersch
Franz von Stuck :: Die Sünde, 1893. Die vorliegende Version der "Sünde" ist eine von zahlreichen Fassungen des Themas, die zwischen 1891 und 1912 entstanden sind und in der Komposition meist nur geringfügig voneinander abweichen.
Franz von Stuck :: Die Sünde, 1893. Die vorliegende Version der “Sünde” ist eine von zahlreichen Fassungen des Themas, die zwischen 1891 und 1912 entstanden sind und in der Komposition meist nur geringfügig voneinander abweichen. This version of “Sin” is one of numerous versions of the theme that were created between 1891 and 1912. | src Neue Pinakothek
Franz von Stuck :: Die Sünde, 1893.
This version of "Sin" is one of numerous versions of the theme that were created between 1891 and 1912. | src Neue Pinakothek
Franz von Stuck :: Die Sünde, 1893. This version of “Sin” is one of numerous versions of the theme that were created between 1891 and 1912. | src Neue Pinakothek

Die Sinnlichkeit, um 1891

Franz von Stuck :: Die Sinnlichkeit (The Sensuality), um 1891. Radierung auf Büttenpapier (Etching on handmade paper). | src Kunkel Fine Art
Franz von Stuck :: Die Sinnlichkeit (The Sensuality), um 1891. Radierung auf Büttenpapier (Etching on handmade paper). | src Kunkel Fine Art
Franz von Stuck :: Die Sinnlichkeit (The Sensuality), um 1891. Radierung auf Büttenpapier (Etching on handmade paper). | src Kunkel Fine Art
Franz von Stuck :: Die Sinnlichkeit (The Sensuality), um 1891. Radierung auf Büttenpapier (Etching on handmade paper). | src Kunkel Fine Art

Salome, 1906

Franz von Stuck :: Salomé, 1906. Oil on canvas. Münchner Secession. | src Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München
Franz von Stuck :: Salome, 1906. Oil on panel. Städtische Galerie im Lenbachhaus, München | src Nicholas Hall Art
Franz von Stuck :: Salome, 1906. Oil on panel. Städtische Galerie im Lenbachhaus, München | src Nicholas Hall Art
Franz von Stuck :: Salome, 1906. oil on canvas. Münchner Secession. | src Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München
Franz von Stuck :: Salome, 1906. Oil on wood. Münchner Sezession. | src Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München
Franz von Stuck :: Salome, 1906. Oil on canvas. Private Collection. From: Eva Mendgen: Franz von Stuck 1863–1928. Benedikt Taschen Verlag, Köln 1994
Franz von Stuck :: Salome, 1906. Oil on canvas. Private Collection. From: Eva Mendgen: Franz von Stuck 1863–1928. Benedikt Taschen Verlag, Köln 1994
Franz von Stuck :: Salome, 1906. Oil on canvas. Private Collection. From: Eva Mendgen: Franz von Stuck 1863–1928. Benedikt Taschen Verlag, Köln 1994
Franz von Stuck :: Salome, 1906. Oil on canvas. Private Collection. From: Eva Mendgen: Franz von Stuck 1863–1928. Benedikt Taschen Verlag, Köln 1994 via wikimedia

Tilla Durieux als Circe, ca. 1912

Circe, Durieux, Stuck, Münchner secession, 1910s
Franz von Stuck :: Tilla Durieux als Circe, um 1912-1913. Pastell über Bleistift auf bräunlichem Malkarton (Pastel over pencil on brownish cardboard). | src kunkel fine art.de
Franz von Stuck :: Tilla Durieux als Circe, um 1912-1913. Pastell über Bleistift auf bräunlichem Malkarton (Pastel over pencil on brownish cardboard). | src kunkel fine art.de
Franz von Stuck :: Tilla Durieux als Circe (close up, detail). Winterausstellung der Münchner Secession (Winter exhibition of the Munich Secession). | src Die Kunst: Monatsheft für freie und angewandte Kunst. XXIX Jahrgang. (1914) at internet archive
Franz von Stuck :: Tilla Durieux als Circe, 1912. Private coll. | src Leopold Museum, Wien
Franz von Stuck :: Tilla Durieux als Circe, 1912. Private coll. | src Leopold Museum, Wien
Franz von Stuck :: Tilla Durieux als Circe. Winterausstellung der Münchner Secession (Winter exhibition of the Munich Secession). | src Die Kunst: Monatsheft für freie und angewandte Kunst. XXIX Jahrgang. (1914) at internet archive
Franz von Stuck :: Tilla Durieux als Circe. Winterausstellung der Münchner Secession (Winter exhibition of the Munich Secession). | src Die Kunst: Monatsheft für freie und angewandte Kunst. XXIX Jahrgang. (1914) at internet archive
Franz von Stuck :: Tilla Durieux als Circe, um 1912-1913. Pastell über Bleistift auf bräunlichem Malkarton (Pastel over pencil on brownish cardboard). | src kunkel fine art.de
Franz von Stuck :: Tilla Durieux als Circe, um 1912-1913. Pastell über Bleistift auf bräunlichem Malkarton (Pastel over pencil on brownish cardboard). | src kunkel fine art.de
Franz von Stuck :: Tilla Durieux als Circe. Winterausstellung der Münchner Secession (Winter exhibition of the Munich Secession). | src Die Kunst: Monatsheft für freie und angewandte Kunst. XXIX Jahrgang. (1914) at internet archive FULL PAGE
Franz von Stuck :: Tilla Durieux als Circe. Winterausstellung der Münchner Secession (Winter exhibition of the Munich Secession). | src Die Kunst: Monatsheft für freie und angewandte Kunst. XXIX Jahrgang. (1914) at internet archive [full page]

Tilla Durieux als Circe

sin and secession
Franz or Mary von Stuck :: Study of Tilla Durieux as Circe, ca. 1912. © Belvedere, Vienna | DETAIL
Franz or Mary von Stuck :: Study of Tilla Durieux as Circe, ca. 1912. © Belvedere, Vienna | DETAIL
Franz von Stuck :: Tilla Durieux as Circe, cf. 1913 © Belvedere, Vienna. From : Franz von Stuck, in mostra a Vienna il peccato e la Secessione
Franz von Stuck :: Tilla Durieux as Circe, cf. 1913 © Belvedere, Vienna. From : Franz von Stuck, in mostra a Vienna il peccato e la Secessione
Tilla Durieux as Circe, ca. 1912
Franz or Mary von Stuck :: Study of Tilla Durieux as Circe, ca. 1912. © Belvedere, Vienna
Franz or Mary von Stuck :: Study of Tilla Durieux as Circe, cf. 1912. © Belvedere, Vienna | src Sin and SecessionAlain.R.Truong
Franz von Stuck :: Tilla Durieux as Circe, cf. 1913 © Belvedere, Vienna. From : Franz von Stuck, in mostra a Vienna il peccato e la Secessione
Franz von Stuck :: Tilla Durieux as Circe, cf. 1913 © Belvedere, Vienna. From : Franz von Stuck, in mostra a Vienna il peccato e la Secessione

Tilla Durieux als Circe, um 1912

Franz von Stuck :: Study of Tilla Durieux as Circe, ca. 1913. Oil on wood. | Tilla Durieux als Circe, um 1913 © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie - Leihgabe der Bundesrepublik Deutschland, also (on loan) at Leopold Museum, Wien
Franz von Stuck :: Study of Tilla Durieux as Circe, ca. 1913. Oil on wood. | Tilla Durieux als Circe, um 1913 © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie – Leihgabe der Bundesrepublik Deutschland, also (on loan) at Leopold Museum, Wien
Fotografie von Franz oder Mary von Stuck, die Tilla Durieux in der Rolle der Circe zeigt. Das Foto diente als Vorlage für das Gemälde “Tilla Durieux als Circe”, ca. 1912. © Sammlung Museum Villa Stuck via wikimedia
Franz von Stuck :: Tilla Durieux as Circe, circa 1913. Oil on wood. | Staatliche Museen zu Berlin
Franz von Stuck :: Tilla Durieux as Circe, circa 1913. Oil on wood. | Staatliche Museen zu Berlin

Als Schauspielerin wurde die in Wien als Ottilie Godefroy geborene Tilla Durieux (1880–1971) ab 1903 an der Bühne von Max Reinhardt in Berlin berühmt. Sie ist vielfach dargestellt worden, allein drei Künstler widmeten sich dieser Aufgabe im Jahre 1912: Ernst Barlach modellierte auf Wunsch von Paul Cassirer, dem zweiten Ehemann Durieux’, eine Büste, die noch im selben Jahr in Porzellan und in Bronze gegossen wurde. Ebenfalls 1912 stellten Hugo Lederer und Stuck sie in der Rolle der Circe aus dem gleichnamigen Stück von Pedro Calderón dar, mit der sie im Münchner Künstlertheater großen Erfolg hatte. Lederer schuf eine Statue. Stuck ließ die Schauspielerin, entsprechend einer häufig von ihm angewandten Arbeitsweise, in seinem Atelier fotografieren, in für das geplante Bild effektvollen Posen. Eine dieser fotografischen Studien (Nachlass Franz von Stuck, Nr. 47 A, Museum Villa Stuck, München) diente dem Gemälde als direkte Vorlage. Im Bild hebt sich Tilla Durieux als Circe in scharfem Profil vom dunklen Grund ab. Gleichermaßen schön und gefährlich, mit lauernd-lockendem Blick reicht sie ihrem imaginären Gegenüber eine goldene Weinschale. Else Lasker- Schüler dichtete: „Barlach formte den Kopf / In bläulich Porzellan, / Als Kleopatra malte sie Slevogt. / Senken sich ihre witternden Vogelaugen, / Dann schwankt die Bühne vor Todesbeben: / Alkestis“ (Der Querschnitt, 2. Jg. [1922], Weihnachtsheft, S. 179). Die suggestive Darstellung suchte Stuck mit einem eigens entworfenen Rahmen noch zu verstärken. | Angelika Wesenberg für Staatliche Museen zu Berlin

SEE ALSO: Malerei und Photographie im Dialog von 1840 bis heute. Ausstellung im Rahmen der Junifestwochen, Zürich, Kunsthaus Zürich, 13.05.1977-24.07.1977

Franz von Stuck :: Tilla Durieux als Circe, um 1913. Bild. Öl auf Holz. | Staatliche Museen zu Berlin
Franz von Stuck :: Tilla Durieux als Circe, um 1913. Bild. Öl auf Holz. | Staatliche Museen zu Berlin

Tilla Durieux (1880-1971), born Ottilie Godefroy in Vienna, became famous as an actress from 1903 on the stage of Max Reinhardt in Berlin. She has been depicted many times, with three artists dedicated to this task in 1912: Ernst Barlach modeled a bust at the request of Paul Cassirer, Durieux’s second husband, which was cast in porcelain and bronze that same year. Also in 1912, Hugo Lederer and Stuck presented her in the role of Circe from the play of the same name by Pedro Calderón, with which she had great success at the Munich Art Theater. Lederer created a statue. Stuck had the actress photographed in his studio, in accordance with a working method he often used, in effective poses for the planned picture. One of these photographic studies (Franz von Stuck estate, no. 47 A, Museum Villa Stuck, Munich) served as a direct template for the painting. In the picture, Tilla Durieux as Circe stands out in sharp profile against the dark background. Equally beautiful and dangerous, with a lurking, alluring look, she hands her imaginary counterpart a golden wine bowl. | From Staatliche Museen zu Berlin

Tilla Durieux as Circe, ca. 1912

Franz von Stuck :: Study of Tilla Durieux as Circe, ca. 1912. | source adski-kafeteri
Franz or Mary von Stuck :: Study of Tilla Durieux as Circe, cf. 1912. © Belvedere, Vienna | src Sin and SecessionAlain.R.Truong
sin and secession
Franz or Mary von Stuck :: Study of Tilla Durieux as Circe, cf. 1912. © Belvedere, Vienna | Cropped view as it appears in the painting
Franz or Mary von Stuck :: Study of Tilla Durieux as Circe, cf. 1912. © Belvedere, Vienna | Cropped view as it appears in the painting
Franz or Mary von Stuck :: Study of Tilla Durieux as Circe, cf. 1912. © Belvedere, Vienna | DETAIL
Franz or Mary von Stuck :: Study of Tilla Durieux as Circe, cf. 1912. © Belvedere, Vienna | DETAIL (close-up)
Fotografie von Franz oder Mary von Stuck, die Tilla Durieux in der Rolle der Circe zeigt. Das Foto diente als Vorlage für das Gemälde “Tilla Durieux als Circe”, ca. 1912. © Sammlung Museum Villa Stuck via wikimedia